Nachdem wir beide unseren Höhepunkt erreicht hatten kuschelte sie sich noch kurz an mich und meinte, dass ich sexy aussähe, was ich natürlich immer gerne hörte, und dass sie mich auch vermisst habe, was mich freute. Doch dann auf einmal sah sie nach einem weiteren Kuss auf die Uhr und stand wie von einer Tarantel gestochen auf. Unterricht um diese Uhrzeit? Ja nee ist klar! "Äh, Milly, es ist fast Mitternacht.", sagte ich perplex, doch sie hörte nicht wirklich und verschwand nach einem letzten Kuss. "Äh ja..:", meinte ich dann noch, wobei sie da schon zur Tür raus war. Was zur Hölle war das denn jetzt? Ich schüttelte kurz den Kopf, ehe ich mich dann erhob um meine Sachen weg zu räumen und wir etwas zum Schlafen anzuziehen. Dann machte ich das Licht aus, blickte nochmal auf mein Handy und legte mich hin. Ich schlief tatsächlich ziemlich schnell ein.

Am nächsten Tag duschte ich mich nach dem Aufstehen erstmal ausgiebig im Gemeinschaftsbad der Jungen und zog mich dann an. Ich hatte null Bock auf Schule, aber was sein musste, musste ja wohl sein. Zudem wollte ich mich direkt heute bei Rory entschuldigen und nach der letzten Stunde dafür noch schnell etwas besorgen, denn ich wusste, dass ich es schon richtig versaut hatte und nicht mit einem einfachen Sorry da ankommen konnte. So verließ ich dann das Zimmer und ging erstmal in den Unterricht, ehe ich dann schnell in die Stadt ging und mich danach auf die Suche nach Rorys Zimmer machte.

Zurück in meinem Zimmer schloss ich krachend die Tür hinter mir, mein Zimmerkollege war grade Gott sei Dank nicht da, und schmiss meinen Rucksack in die Ecke neben dem Bett. Kurz schrieb ich Rory nochmal eine SMS, aber sie zu besuchen jetzt war wahrlich keine gute Idee, nicht in meiner Stimmung. Ich war jetzt wirklich ziemlich mies gelaunt und pissig. "Fuck you!", maulte ich einmal und schmiss mich auf mein Bett, das Handy in meiner Hosentasche. Ich nahm meine Kopfhörer und drehte die Musik ganz laut. Ich brauchte jetzt Ablenkung, denn ich verstand nicht, was nur mit mir los war. Hallo? Ich war sonst hier der Weiberheld schlecht hin und nun hatte ich endlich mal wieder eine abgeschleppt und was war? Ich fühlte mich nicht besser als vorher, kein bisschen, obwohl es doch gut war. Wie sollte ich das denn verstehen? War ich krank, schwul oder sonst was? Das alles ergab keinen Sinn. Es kotzte mich alles an, ja sogar dass ich Milly und diesen Kerl beim Rummachen gesehen hatte kotzte mich an und dabei war sie nur meine beste Freundin mit Bonus. Am besten schloss ich mich jetzt in mein Zimmer ein und ging die nächsten Tage nicht mehr raus. Vielleicht wurde es dann ja besser. Ansonsten könnte ich mich ja gleich erschießen!

Ich hatte dann doch ziemlich lange auf eine Antwort von Alex gewartet, nur kam nichts zurück, ich machte mir doch jetzt irgendwie sorgen, was hatte er?
Bei seiner ersten Nachricht, kam er doch ziemlich naja zufrieden und glücklich rüber, und jetzt? Das hatte sich mit einem Schlag geändert aber naja, ich würde jetzt der Sache auf den grund gehen und so lief ich zu seinem Zimmer, wo ich mich zu erst an einer Horde Jungs vorbei drängeln musste.
Seitdem ich die therapie mache, geht es mir schon bedeutend besser und auch so sieht man langsam wieder das ich Fraulicher werde.
Ich klopfte dann an seiner Tür und wartete auf ein herein oder sowas in der Art, wobei mein Blick kurz zu den Jungs gingen, diese tuschelten die ganze zeit wie kleine Waschweiber, redeten sie über mich? Wenn ja, dann würde ich mich geehrt fühlen, und dann bekam ich es doch mit weil zwei von ihnen zu mir kamen und versuchten mich an zuflirten.
Ich grinste gelassen und sah die beiden immer abwechselnd an.

Die Musik dröhnte nur so in meinen Ohren. Rorys SMS hatte ich zwar gelesen, aber ich wollte ihr wirklich nicht noch einmal weh tun, weshalb ich sie jetzt auch nicht sehen wollte. Dass sie vielleicht der Schlüssel zu allem sein könnte...um Gottes Willen, daran wollte ich erst gar nicht wirklich denken. Das war so absurd, das konnte es nicht sein. Während ich auf dem Bett vor mich hin und an die Decke starrte, und sogar die Decke in Gedanken anmotzte, verging die Zeit nur langsam. Gerade war das Lied zu Ende, da hörte ich ein leise Klopfen. Nanu, wer war das denn? San vielleicht? Ich seufzte auf, setzte die Kopfhörer ab und schaltete die Musik aus. Dann ging ich zur Tür und öffnete diese, wobei ich Rory und ein paar flirtende Kerle vor der Tür stehen sah. Na prima, konnte es denn heute noch schlimmer werden? Wenn man denkt, schlimmer geht nimmer...falsch...schlimmer geht immer! Ich blickte angepisst auf die Kerle. Es gefiel mir gar nicht, dass sie mit Rory flirteten und sie das erwiderte. Was sollte das denn? Und wieso regte mich das jetzt überhaupt auf? Hatte ich nicht gesagt, sie hätte einen Kerl, der sie so nimmt, wie sie ist, verdient? Aber bitte, diese Kerl wollten doch sicher nur eins. "Man, verpisst euch, Jungs! Sucht euch gefälligst ein anderes Opfer.", maulte ich sie an. Wenn Blicke töten könnten...und dann sah ich zu Rory. Sie sah wirklich schon besser aus, das musste ich ihr mal lassen. "Was willst du denn hier?", fragte ich dann eine Spur netter, aber immer noch ziemlich angepisst. Dennoch trat ich zur Seite und bot ihr somit an, einzutreten. Alles war besser als dass diese Kerle sie weiter an flirten konnten.

Eigentlich wollte ich nicht so viel interesse zeigen, denn sie waren definitiv nicht meine Typen, im Gegenteil, ich würde sie eher auslachen als ich mit ihnen ein Date ausmachen würde.
Lange dauerte es nicht da ging die Tür auf und ich blickte zu Alex, leicht schenkte ich ihm eine sanftes Lächeln und vernahm dann seine Worte, wobei ich zu schmunzeln anfing. Jap, das hätten sie sich eher überlegen sollen, und man merkte das sie auch nicht wirklich schlau waren denn wer legte sich denn bitte schön mit Alex Payne an, eigentlich niemand.
Als sie dann angepisst verschwanden sah ich wieder zu Alex und vernahm seine Worte. Irgendwie klang er nicht gerade erfreut, ich trat dann in sein Zimmer ein und drehte mich auch gleich wieder um, wobei ich in seine Augen sah.
Leicht hob ich eine Augenbraue an, er konnte mir nichts vormachen, ich erkannte recht schnell wenn es einen nicht gut ging, er konnte lachen und einen anderen damit täuschen, ich glaube ich erkenne wenn jemand etwas vortäuscht.
Ich verschränkte meine Arme und sah ihn weiter an "Was ist los?! und jetzt sag mir nicht das nichts ist" meinte ich gelassen und setzte mich dann auf seinen Schreibtisch.

Wenn ich wissen würde, dass sie diese Typen eher zum lachen fand, dann hätte mir das sicherlich einiges an Genugtuung gegeben. Und mal ehrlich, wie doof konnten sie sein, ein Mädchen an zu flirten, dass vor MEINER Tür stand und bei MIR klopfte. Hallo? Das konnten nur dumme Jungs aus dem Ersten sein, denn alle anderen wussten, dass man sich nicht mit mir anlegte. Recht schnell verschwanden die Kerle angepisst und Rory trat ein. Ich schloss die Tür wieder und lehnte mich mit verschränkten Armen und missmutigem Blick dagegen. Rory dagegen setzte ich auf meinen Schreibtisch, was sie aber auch durfte. Sie durfte mich ja sogar jetzt stören und rein kommen. Ich sah sie abwartend an und beobachtete unbemerkt, von mir unbeabsichtigt, jede ihrer Reaktionen. Mir hätte ja klar sein müssen, dass sie nach meiner letzten SMS hier auftauchen würde. "Es ist nichts.", murrte ich bei ihrer Frage, doch klar musste sie ganz genau wissen, dass das gelogen war. Ich sah sie einen Moment schweigend an, ehe ich dann etwas nachgab. "Man, ich hab einfach miese Laune, Rory! Und die will ich nicht an dir auslassen.", sagte ich dann und ging seufzend zu meinem Bett, auf dass ich mich dann setzte. "Weiß auch nicht wieso. Irgendetwas stimmt mit mir nicht, aber es ist auch egal." Sie sollte sich keine Gedanken um mich machen, hatte sie doch selber genug um die Ohren mit ihrer Magersucht und ihrer Therapie, die offensichtlich gut anschlug.

Leicht seufzte ich auf, als er doch versuchte zu lügen, es war eine ziemlich miese lüge, das konnte er besser. Ich beobachtete ihn wie er sich auf das bett setzte und schwieg einen Moment, ich lächelte ihn dann etwas an und schmunzelte.
"Also, erstens habe ich schon oft genug wäschen von anderen bekommen, auch wenn ich gar dran schuld war, zweitens bin ich eine sehr gute Zuhörerin und drittens bin ich genauso für dich wie du auch für mich" sagte ich und rutschte vom schreibtisch.
Kurz schaute ich aus den Fenster und sah dann wieder zu ihm, wobei ich mich dann neben ihn setzte. "Also, irgendwo muss doch die Miese Laune herkommen, die bekommst du doch nicht so einfach" meinte ich und lächelte ihn weiter an.
Eigentlich konnte er jetzt alles machen, na gut fast alles, mich anraunzen, mir eine drüber ziehen, obwohl ich das ihm ganz bestimmt nicht zutrauen würde, das er eine frau schlagen würde, denn dafür ist er, auch wenn er ein Arsch ist, nicht der Typ.
Ich wollte jetz einfach für ihn da sein und ihm zeigen, das er auch genauso gut mit mir reden konnte.
"Ich weiß das hört sich vielleicht jetzt Kitschig an, und ich will mich auch nicht an dich ran schmeißen, aber vielleicht würde es dir helfen wenn ich dich jetzt einfach mal in den Arm nehme" sagte ich und sah ihn dann an.
Irgendwie half das ja immer, aber ich wusste nicht wirklich wie drauf reagieren würde, oder nicht das er denkt ich will mich an ihn ran machen, ich glaubte eher das ich nicht sein Typ bin, auch wenn ich jetzt wieder besser aussah, an mir gab es nichts , woran sich ein mann erfreuen könnte.

Mir war sehr wohl bewusst, dass das eine verdammt miese Lüge war und das wahrscheinlich niemand geglaubt hätte. Tja, ich konnte wohl im Moment gar nichts mehr. Keinen Spaß haben, kein Arsch sein, nicht lügen. Ich sah zu ihr auf, als sie zu sprechen begann und nickte dann leicht. Okay, das hörte sich alles ganz plausibel an. Als sie vom Schreibtisch rutschte beobachtete ich sie wieder. Manoman, sie musste ein paar Kilo zugelegt haben oder irrte ich mich? In der kurzen Zeit? Das wäre ja wirklich irre, aber ich freute mich doch insgeheim für sie. Sie sah verdammt gut aus wieder, richtig hübsch, wenn man es so wollte. Rory setzte sich dann neben mich und ich seufzte leise auf. "Ich weiß auch nicht. Ich fühl mich total unzufrieden, nichts macht mehr Spaß. Nichts läuft, wie es laufen soll!",sagte ich dann und starrte auf den Boden. Schlagen würde ich sie niemals, nein, das wahrlich nicht. So einer war ich nicht, denn man schlug einfach keine Frauen, außer es war eben Notwehr und musste sein. Dass sie hier war und für mich da sein wollte war irgendwie süß und lieb von ihr. Das hatte ich nach meiner SMS nicht erwartet. Als ich nun das aber das mit Umarmen hörte sah ich sie zunächst fragend an. Okay, was sollte das denn werden? Das sollte helfen? Naja, andererseits...nein, völliger Blödsinn! Doch statt zu sagen, was ich dachte, zuckte ich nur mit den Schultern. "Wenn du meinst.", sagte ich und sah sie gespannt an. Würde sie das jetzt echt tun? Würde es mir danach besser gehen? Vielleicht wusste sie ja doch, was einem in so einem Moment half?

Ich lächelte ihn weiter an und endlich rückte er dann mit der Sprache heraus, wobei ich ihn an lächelte und mir versuchte daraus ein Bild zumachen, was aber nicht wirklich so einfach war.
Aber ich würde noch dahinter kommen was es war, was ihn so miese laune bereitete und ich legte dann etwas meinen Kppf zur Seite. Das wunderte mich doch echt, nicht mal der Sex machte ihn froh? Ok, es war eindeutig Alex war krank.
Und doch sah er auch ein bisschen fertig aus, machte er sich selber das leben schwer? Wenn wirklich, sollte er damit aufhören, er sollte es einfach runter schlugen und jeder hatte mal miese Laune, das passierte halt jeden und es war etwas ziemlich natürliches. Ich schenkte ihm dann wieder ein lächeln und lehnte mich dann doch schon etwas an ihn.
Das mit Umarmung, klang wirklich ein bisschen komisch aber naja, man konnte es ja versuchen.
Ohne mich zu scheuen legte, lächelte ich ihn leicht frech an und schob ihn leicht auf das Bett, dann legte ich mich neben ihn und legte meinen Kopf auf seine Brust. "Mir tut das meistens gut, und Nähe soll ja allgemein helfen" sagte ich dann und sah zu ihn auf.
Was tat ich eigentlich gerade hier? Das war doch nicht wirklich ich oder doch?! Eigentlich wenn ich ehrlich war, ging mir Alex seit tagen nicht mehr aus den Kopf, und würde das San mit bekommen glaube ich würde es erstmal heftigen streit geben, aber auch das müsste er verkraften. Je mehr ich mit Alex zeit verbrachte, desto mehr wurden meine Gefühle, was ich eigentlich selber nicht wahrhaben wollte, aber ich kann es nicht bestreiten. Aber es ihm zu sagen, das wäre ein ziemlich Großer Fehler und so versuchte ich mir doch nur ein zubläuen das er ein Guter Freund war, ich wollte ihn nicht in etwas zwingen, und besonders wollte ich mich ihm nicht aufbinden.

Dass sie sich aus meinen Worten keinen Reim machen konnte wunderte mich gar nicht weiter, denn nicht einmal ich verstand das alles. Wenn ich es verstehen würde, dann würde ich vermutlich nicht so bedeppert neben ihr sitzen. Dass sie mir einfach zuhörte und hier war beruhigte mich schon ein wenig, doch ich merkte es noch gar nicht richtig. Ich musste wohl echt krank sein, das musste es einfach sein, wenn nicht einmal guter Sex half. Oder war es nur die falsche Frau? Nein, nein, das war schon wieder so völliger Blödsinn! Hallo, war ich etwa geisteskrank, paranoid oder wie auch immer? Statt etwas zu sagen sorgte Rory nun frech grinsend nach meinem Schulterzucken und meinen Worten dafür, dass ich rücklings auf dem Bett landete. Oh hallo, ähm, was bitte wurde das? Sprach sie nicht eben von einer Umarmung? Doch dann legte sie sich neben mich und ihren Kopf auf meine Brust. Wow! Das war eine Umarmung, wenn auch etwas anders als erwartet. Zögerlich legte ich meinen Arm um sie und sah sie an. Bei ihren Worten lächelte ich leicht, das erste Mal seit Stunden vermutlich. "Wieso...wieso tust du das alles für mich?", fragte ich dann leise und sah sie neugierig an. Prompt fühlte ich mich wirklich etwas besser und sogar beinahe wohl, obwohl ich das so nicht kapierte. Dass ich mich hier zu verlieben begann wollte ich natürlich erst recht nicht wahr haben. Doch nach und nach entspannte ich mich immer mehr und genoss einfach dieses Gefühl, sie in meinen Armen zu halten und ihre offenbar wohltuende Nähe zu spüren. "Wie geht es dir eigentlich?", fragte ich dann nach einer Weile leise. Ich hatte die Augen geschlossen und einen ziemlich entspannten Gesichtsausdruck. Auch wenn ich das alles nicht verstand, ich wollte es einfach genießen.

Klar sah eine Umarmung anderster aus, aber das ist ein kleines Geheimnis von mir, ich sage etwas meine aber etwas völlig anderes, tja das war ich halt.
Ich kuschelte mich schon leicht an ihn, seine Nähe war so wohlfühlend auch für mich, noch nie hatte ich sowas gespürt, nicht einmal bei Nico war es so, wobei, nico & ich nie wirklich gekuschelt haben, das gab es in unserer Beziehung nicht wirklich.
Aber naja, nun stand ich eigentlich wieder vor einer Wand, denn ich denke das Alex nie meine Liebe erwiedern wird, so schätzte ich ihn ein, denn ich wollte nicht nur ein Betthäschen sein. Ich wollte auch irgendwie jedem Zeigen das ich die Frau an seiner Seite bin und niemand mehr was zu melden hat.
Aber das ist doch nur wahrscheinlich alles eine Illusion, ein Traum, der nie in Erfüllung gehen wird, arrrrrrgh.. ich sollte aufhören darüber nach zu denken, Alex, war ein guter Freund, mehr nicht, Schluss punkt aus.
nach einer kleinen weile vernahm ich seine Worte und lächelte ihn leicht an.
"Ich kann es dir nicht so wirklich sagen, aber ich mag dich, ich mag dich wirklich sehr und ich möchte nicht das es dir schlecht geht" sagte ich dann einem sehr sanften Lächeln.
Meine Hand legte ich dann zögerlich auf seine Brust und strich dann immer wieder sanft auf und ab. Irgendwie eine ziemlich komische Situation, aber auch eine sehr schön, die er so wie es scheint auch genießt, genau wie ich.
Leicht schmunzelte ich dann und sah ihn "mir geht es hervorragend, ich bin nun seit ein paar tagen in dieser Therapie und das lustige ist, wir gehen seit zwei tagen jetzt schon immer essen und weißt du was ich für einen Hunger habe" sagte ich und musste über mich selbst leicht lachen. Sowas kannte ich schon lange nicht mehr von mir, Hungergefühl, das hatte ich immer unterdrückt und jetzt? Jetzt esse ich eigentlich ununterbrochen und es tut mir sehr gut.
Wie ich mich gefreut habe wo ich das erste mal seit langem auf der Waage stand und es mehr geworden ist.
Gott, jede frau würde umfallen wenn sie sehen würde das sie mehrere Kilo zugenommen hat, ich hingegen war stolz, stolz auf mich selber, das ich das doch so gut packte.
Irgendwann sah ich auch dann wieder auf zu ihm und sah das er seine Augen geschlossen hatte, leicht lächelte ich dann. "Ich werde immer für dich da sein Alex" meinte ich leise und hauchte ihm dann doch einen sanften Kuss auf die Wange. Nahe seines Linken Mundwinkels.

Na ich würde da sicherlich irgendwann noch dahinter kommen, dass sie manchmal Dinge ganz anders meinte, als sie sie sagte. Ein Problem hatte ich damit jetzt eigentlich nicht, da es mir doch wirklich gut zu tun schien. Auch dass sie sich ankuschelte und wir so gesehen hier wirklich kuschelten störte mich momentan nicht. Und ich hoffte, dass uns jetzt auch keiner stören würde, nicht wie beim letzten Mal mit Milly. Auf meine Frage hin, wieso sie dies alles tat meinte sie, dass sie mich echt mögen würde. Fast meinte ich, dass das nicht alles war, aber sicher bildete ich mir das nur ein. "Danke, das ist lieb von dir.", sagte ich dann und lächelte sie dankbar an. So viel Nettigkeiten hatte ich gar nicht verdient, aber darüber wollte ich nun nicht diskutieren. Ihre Hand legte sie dann auf meine Brust und strich sanft darüber. Es fühlte sich ungewohnt an, da sie es tat, aber auch irgendwie gleichzeitig richtig...nicht falsch eben. Ich genoss es einfach in vollen Zügen, denn durch ihre Anwesenheit und Nähe fühlte ich mich besser, war nicht mehr so mies drauf. Dann lauschte ich ihrer Antwort und freute mich ehrlich mit ihr. Ihr Lachen war total süß und irgendwie ansteckend. "Hey, das doch super, oder? Ganz ehrlich, du siehst schon viel gesünder aus. Das ist mir sofort aufgefallen.", sagte ich dann lächelnd. Ich freute mich ehrlich von ganzem Herzen, dass die Therapie anschlug und sie wieder Hunger hatte und aß, richtig aß. "Dann kann ich dich ja in Zukunft erst recht zum Essen einladen.", meinte ich dann leise lachend, durchaus aber auch ernst.
Die Augen geschlossen lagen wir nun eine Weile so da, bis sie dann wieder sprach. Ich lächelte bei ihren Worten, war aber natürlich ziemlich überrascht, als sie mir einen kleinen Kuss auf die Wange gab, nahe meines Mundwinkels. Wow, was war das? "Danke!", hauchte ich und öffnete die Augen. War das hier noch normal und richtig? Ich fühlte mich wohl, sollte mich doch aber eigentlich unendlich unwohl fühlen, oder nicht? "Was tun wir hier eigentlich?", fragte ich dann leise und leicht hilflos, denn ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Sollte ich überhaupt reagieren? Ich wollte nichts falsch machen und nichts zwischen uns kaputt machen, denn wir waren doch nur Freunde, oder etwa nicht? Nein, Blödsinn Alex, du und verlieben? Sicher nicht!, sagte ich mir selber, sah ihr aber weiterhin in die Augen.

Was ich hier tat? Das wüsste ich doch gerne mal selber, auf der einen seite wollte ich unbedingt für ihn da sein, auf der anderen machte ich mir doch eigentlich nur Hoffnungen, Hoffnungen für etwas, was niemals Real werden kann, denn wir waren doch sehr verschieden, er ein Weiberheld und durchaus großes Arschloch und ich eine immer noch erkrankte junge Frau, die ihren Zielen hinterher eifert. Natürlich stellte ich mir immer wieder vor wie es wäre, wie es wäre mit ihm zusammen zu sein, schöne Abende gemeinsam genießen. Was machte ich mir eigentlich vor?! Rory, du wirst ihn nie bekommen, nie ich sollte es mir doch endlich selbst eingestehen, das ich überhaupt nicht der Typ für ihn bin. Was Alex wahrscheinlich wollte, war eine Frau, die einem zeigt wo es lang geht, klar konnte ich auch mal so sein, aber da würde ich nur etwas vorspielen, ich bin nicht so wie die anderen Frauen hier an der Schule, die einfach offen und gelassen an die Dinge ran gingen, ich hatte eine Vorgeschichte, die mich geprägt hat, die mich verändert und aus mir einen Menschen gemacht hat, der auch sich selbst manchmal im Weg steht. So eine wie mich, wollte er nicht haben. Und jetz war ein für alle mal Schluss, ich musste es so hinnehmen, anders würde es auch nicht gehen.
Ich vernahm dann seine Worte und musste doch leicht lächeln. "Gern geschehen" sagte ich leise und schloss für einen Augenblick meine Augen, seine Burst war so schön warm und genoss seine Nähe. Ich genoss alles an ihm.
Als er mir dann antwortete musste ich wieder leicht schmunzeln. Ich nickte dann aber nur kurz, innerlich freute ich mich, mehr alles andere. Ich war ihm aufgefallen, das war das schönste was er bis jetzt zu mir gesagt hat und ich hatte ein richtige Glücksgefühl dabei.
Als ich ihm nun den Kuss auf die Wange gegeben hatte und er mich dann fragte, was wir hier überhaupt machten, fragte ich mich nun das selbst. Was mache ich eigentlich überhaupt hier? Ich wollte für ihn da sein, aber es sah doch eher aus als würde ich mich an ihn ran machen wollen. Oh Gott, hoffentlich nimmt er es nicht so auf. Schon schossen mir Gedanken durch den Kopf, ich gefährdete unsere Freundschaft damit, nein das konnte ich jetzt nicht bringen, das ging einfach nicht, wenn ich das machen würde ich... ich würde mich selber dafür hassen.
Leicht seufzte ich auf und beugte mich nach oben, so das ich wieder saß. Leicht dachte ich jetzt nach, einfach gehen wäre nicht gerecht ihm gegenüber, eine Ausrede erfinden? Nein das wäre auch nicht gerecht, gerade war ich in einer ziemlichen Zwickmühle, Gehen wollte ich von mir selbst aus nicht, das konnte ich auch nicht, wie würde das rüber kommen, damit würde ich ja nur bestätigen das ich mich an ihn ran machen wollte und nur weil es nicht gelang ich jetzt gehen würde, NEIN das kam nicht in die Tüte, das wollte ich ihm und mir selbst nicht antun.
Ich sah dann zu ihm und hatte eine Entschuldigende Miene drauf "Tut mir leid, in deiner Nähe weiß ich irgendwie nicht was ich mache" das hatte ich jetzt nicht wirklich gesagt oder? Gott, wenn du den Waffenschein besitzt, so nimm bitte jetzt eine Waffe und er schieße mich. Um Himmels Willen, wo ist das loch wo ich jetzt rein springen kann, aber irgendwie sprach ich doch nur die Wahrheit aus, ich hatte schon regelrechte Sehnsucht nach ihm, ich vermisste sein Lächeln, seine Nähe, einfach alles wenn ich nicht bei ihm war. Das ist doch zum verrückt werden, es hatte mich echt erwischt, mich völlig aus der Bahn geworfen. Aber ich kann ihn das doch nicht jetzt sagen, das geht nicht, ich würde alles kaputt machen, was wir uns gemeinsam aufgebaut haben und zwar eine Freundschaft, diese Gefährdete ich jetzt durch meine Gefühle, das konnte ich nicht, wenn wir uns nun nicht einmal mehr sehen würden, das wäre schon echt extrem für mich.
Ich mochte Alex nicht nur, sondern ich hatte mich komplett in ihn verliebt. Das war mir die letzten Tage klar geworden, und jetzt das was hier zwischen uns war, ich spürte diese komische Spannung, es war nicht diese zu einem Streit, nein wir wussten beide nicht was wir wollten, so sah es nämlich aus, ich wusste nicht was Alex für mich fühlte, aber wenn es nichts wer, dann würde es sich anders anfühlen. Nicht so wie jetzt.

Woher wollte sie denn so genau wissen, auf welchen Typ Mädchen oder Frau, denn Mädchen war für sie viel zu klein, ich stand? Irgendwie fand ich sie nämlich doch ziemlich attraktiv. Sicher, sie hatte jetzt keinen riesen Vorbau und so etwas, aber das musste ich gar nicht haben. Vielleicht, wenn es nur um einen One Night Stand ging, aber bei ihr würde es mir darum nicht gehen. Sie war in meinen Augen attraktiv, erst recht jetzt, wo sie wieder mehr zugelegt hatte und schon deutlich fraulicher aussah. Vor allem aber empfand ich ihren Charakter und ihre Art als sehr anziehend und sehr angenehm. Sie hatte wohl von allem etwas, denn sie sagte gerade heraus, was sie dachte, sie war stark und kämpferisch, andererseits aber auch weich und zärtlich. Sie zog mich unheimlich an, nur dass ich selber davon noch nichts merkte und all das nicht wahr haben wollte. Diese Gedanken an sie wollte ich genauso wenig wahr haben wie die aufkeimenden Gefühle für sie. Ein Alex Payne verliebte sich eben nicht und basta! So oder so ähnlich verdrängte ich auch jetzt wieder jeden Gedanken daran. Der Prozess des Akzeptierens der Gefühle für sie würde wohl noch dauern und vielleicht auch die Hilfe von jemandem benötigen.
Dass sie hier und jetzt mit mir da lag fühlte sich richtig an und war es dennoch eigentlich nicht. Oder doch? Ich wusste es einfach nicht so wirklich und war irritiert. Doch natürlich hatte ich mit meiner Frage nicht besonders gute reagiert. Ich war eben einfach durcheinander. Als sie sich nach meiner Frage aufsetzte seufzte ich leise und tat es ihr gleich, wobei ich mich auf dem Bett an die Wand lehnte und abwartend zu ihr sah. Sie schwieg und schwieg...so lange schien sie nachzudenken, dass ich beinahe Angst bekam, sie würde gleich einfach aus dem Zimmer stürmen. Aber nein, nein, das wollte ich doch gar nicht. Ich genoss ihre Nähe, denn offenbar schien sie mir gut zu tun und es ging mir besser dadurch. Aber was zum Henker machte ich denn hier? Doch dann endlich sprach sie, aber was...das verwirrte mich nur noch mehr und ließ mich gleichzeitig etwas grinsen. Sanft legte ich meine Hand auf ihre Schulter und zwang sie, mich anzusehen. "Das muss dir nicht Leid tun.", flüsterte ich leise und sah ihr in die Augen. Oh diese Augen waren gar nicht gut, nein nein nein! Sie konnten mich irgendwie nur noch mehr durcheinander bringen. Auch ich spürte diese Spannung im Raum, wusste sie aber nicht einzuordnen. Am Liebsten hätte ich sie jetzt geküsst, aber bitte, das war doch so absurd? Irgendetwas musste ich aber tun, denn ich hatte Angst, dass sie einfach gehen würde. Ich lächelte sie nun an und zog sie in eine Umarmung. Irgendwie wollte ich das jetzt, weshalb ich es einfach tat. "Ich danke dir wirklich, Rory! Ich weiß zwar nicht, was du mit mir machst, aber es geht mir schon besser.", flüsterte ich dann und sah sie wieder an. Und dann, dann hauchte ich ihr einen kleinen, ganz sanften Kuss auf die Lippen. Mehr, mehr aber gestand ich mir nicht zu. Ich hatte Angst, dass sonst alles kaputt war zwischen uns. Und ich verstand eben nach wie vor noch nicht, wieso ihre Nähe mir half. Den Zusammenhang würde ich wohl erst später verstehen. Vielleicht sollte ich mal mit San reden? Obwohl...ob er der Richtige dafür war? Milly, vielleicht sie? Aber nein, oder doch? Ich würde vielleicht einfach beiden mal schreiben. Abwartend sah ich Rory dann an und ließ sie langsam wieder los. Betretenes Schweigen...dass dann auf einmal von meinem Handy unterbrochen wurde. Eine SMS von meinem Dad, dass ich mich melden sollte. Ja schön, jetzt aber nicht, dachte ich mir nur so und legte mein Handy wieder zur Seite. "Was machst du jetzt?", fragte ich sie dann lächelnd, um das Schweigen zu beenden.