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Nach einer langen und erholsamen Nacht in den Armen ihres Bruders, wurde sie am nächsten Morgen langsam wach. Sie öffnete ihre Augen, blickte sich kurz um und musste dann leicht schmunzeln. Ihr Bruder hielt sie beschützerisch in seinen Armen, doch vorsichtig konnte sie sich dem Griff entwinden, ohne das sie ihn weckte, denn das wollte sie nicht. Er hatte seinen Schlaf dringend nötig, doch sie war schon ausgeschlafen und wach. Ganz langsam und vorsichtig erhob sie sich aus dem Bett, deckte ihren Bruder dann wieder liebevoll zu und hob ihre Sachen auf. Auf Zehenspitzen huschte sie in sein Badezimmer und zog sich ihre Sachen wieder an, kämmte sich die Haare, wusch sich das Gesicht und putzte sich die Zähne. Sie hatte immer eine Ersatz-Zahnbürste bei ihm liegen und gerade jetzt war sie darüber froh. Lächelnd warf sie einen kurzen Blick in den Spiegel, verließ dann das Badezimmer und ebenso sein Zimmer. Sie hatte Hunger und musste unbedingt etwas essen.

Nachdem ich den Wagen auf dem Parkplatz abgestellt hatte, hatte ich sie wortlos bis auf mein Zimmer getragen und auf meinem Bett abgesetzt. Ich musste mich erst mal um ihren Fuß kümmern. Immernoch stumm holte ich einen Verbandskasten aus dem Badezimmer, hockte mich vor sie und zog ihr erst mal ihren Schuh und ihre Socke aus.
Kurz darauf begann ich damit ihren Fuß abzutasten. Ihr Knöchel war leicht angeschwollen. "Sag mir, wenns weh tut.", hauchte ich mit sanfter Stimme und begann dann ihren Fuß vorsichtig und langsam in verschiedene Richtungen zu bewegen. Ich ging mal von einer Verstauchung ihres Knöchels aus. Vielleicht war sie beim Aufprall leicht mit dem Fuß umgeknickt. Sowas konnte ziemlich schmerzhaft sein. Nachdem ich damit fertig war, rieb ich die geschwollene Stelle mit einer Salbe ein und wickelte dann einen Verband straff um ihren Fuß.




Die Fahrt über hatten beide nicht wirklich etwas gesagt, denn sie waren sicher beide durchgefroren.
Kurz darauf parkte Joe den Wagen und er hob sie erneut in seine Arme. Sofort schmiegte sie sich wieder an ihn, legte die Arme um seinen Hals um sich auch festzuhalten.
Er trug sie auf direktem Weg in sein Zimmer, dort setzte er sie auf seinem Bett ab, wo sie ihre Jacke enger um sich zog, denn noch immer war ihr mehr als kalt.
Vorsichtig zog Joe ihr den Schuh und den Socken aus, wobei sie schon scharf die Luft einzog, denn ihr Knöchel tat echt weh. Besorgt und auch verängstigt sah sie Joe an, wobei er ihren Fuß drehte und dann einsalbte. Als er damit fertig war, sah sie ihn dankbar an.
"Joe, ich muss mich nochmal bei dir bedanken. Wie kann ich das nur jemals wieder gut machen?"

"Du brauchst dich nicht zu bedanken.", flüsterte ich kaum hörbar während ich ihren anderen Schuh auszog. Ich würde sie für heute Nacht bei mir behalten. Aus irgendeinem Grund wollte ich jetzt nicht, dass sie allein war. Danach stand ich auf, zog ihr vorsichtig die Jacke aus und schmiss sie über meinen Stuhl am Schreibtisch bevor ich sie runter aufs Bett drückte und ihr die Decke über den Körper zog, damit sie sich langsam etwas aufwärmen konnte.
Bedanken brauchte sie sich wirklich nicht. Das war ja wohl selbstverständlich. Ich zog mir dann nachdenklich meine Schuhe aus, stellte sie beiseite und machte mir eine Zigarette an. Das musste auch ich erst mal verdauen.




"Doch...ich möchte es wieder gut machen...sag mir nur wie..." Auch ihre Stimme war leise und noch immer irgendwie ängstlich. Auch den zweiten Schuh zog er ihr dann aus, wobei sie sich dann die andere Socke auch noch auszog, denn eine anhaben, eine aus, wollte sie auch nicht^^.
Danach zog er ihr dann auch noch die Jacke aus, wobei sie schon leicht verdutzt war. Doch er machte einfach weiter, drückte sie dann in die Laken und deckte sie zusätzlich noch zu.
Ihr Blick ruhte noch immer auf ihm, denn sie konnte ihm ansehen das auch er diese Sache erst einmal verarbeiten musste. Leise schluckte sie, setzte sich dann leicht aufrecht hin und legte ihre Arme von hinten um seinen Oberkörper, wobei sie sich leicht an ihn schmiegte.
Ihre Lippen waren dicht neben seinem Ohr und leise hauchte sie ihm ihre Worte entgegen. "Vielen, vielen dank, Joe. Ehrlich danke."

"Lass gut sein, Mia. Ich hab doch gesagt du brauchst nichts wieder gut zu machen. Ohne mich wärst du gar nicht in diese Situation geraten, also.", antwortete ich stur und raufte mir die Haare. Obwohl ich sie nicht kannte, nahm mich das mehr mit als ich selbst wollte. Den Gedanken noch jemanden zu verlieren den ich kenne schmerzte und erinnerte mich an Sarah.
Ich seufzte leise, schloss die Augen und zog an meiner Zigarette die mich etwas zu beruhigen vermochte. Sie musste doch bestimmt schreckliche Angst gehabt haben da unten.
"Ist dir noch kalt?", fragte ich dann mit heiserer Stimme als ich meine Augen wieder öffnete. Fast schon verzweifelt versuchte ich meine Gedanken zu sortieren und wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Erneut seufzend drehte ich mich um und drückte sie zurück ins Bett. "Leg dich hin, du bist ganz durchgefroren.", bestimmte ich und legte die DEcke übe rihren Körper.




Eigentlich wollte sie noch etwas auf seine Worte hin sagen, aber sie konnte ihm anmerken das es ihm näher ging als sie ahnte. Doch warum war das so? Immerhin war er doch derjenige der immer sagte, das sie sich kaum kennen. Warum also war ihm das so nahe gegangen?
Leise schluckte auch sie und ließ ihn einen Moment zufrieden, ehe sie sich leicht an ihn schmiegte und die Arme von hinten um ihn legte. Sie war sanft, aber es war zu spüren das sie seine Nähe suchte.
Auf seine Worte hin und wie er sie dann zurück ins Bett drückte, wusste sie nicht wirklich etwas zu sagen, denn es schockierte sie schon leicht und noch viel mehr verletzte es sie. Keine Ahnung wieso, doch seine abweisende Art tat ihr weh.
Erneut schluckte sie leise und drehte ihm dann den Rücken zu, kuschelte sich in seine Bettdecke und starrte die Wand an.
"Mir ist nicht kalt, aber danke."
Ihre Stimme dabei war eher kühl und verletzt, denn warum blockte er sie jetzt nun wieder so ab? Konnte er nicht verstehen, das sie gerade jetzt seine Nähe wollte? Sie wäre vorhin fast umgekommen, reichte das nicht?

Natürlich konnte ich verstehen, dass sie jetzt meine Nähe suchte aber gerade konnte ich es einfach nicht zulassen, ich wollte es nicht. Ich ließ nicht gerne jemanden nah an mich heran. Eigentlich tat ich das nie.. so gut wie nie. Das hatte seine Gründe und hatte nichts mit ihr persöhnlich zu tun. Dennoch tat sie mir leid.
Gerade als ich mich zu ihr legen wollte um sie zu besänftigen, bekam ich eine SMS. Sollte das ein schlechter Witz sein? Wie, Emily war die Nacht über nicht auf ihrem Zimmer? Ich spürte richtig wie sich Panik in mir breit machte. Hastig und aufgebracht schrieb ich zurück, zog noch ein letztes Mal an meiner Zigarette und machte sie danach aus. Ich hoffte wirklich das war nur ein Scherz, aber dem war nicht so. Sofort sprang ich auf und zog meine Jacke wieder an.
"Tut mir leid.. aber ich muss Emily suchen. Sie ist anscheinend verschwunden und das finde ich überhaupt nicht witzig." Ich warf ihr einen entschuldigenden Blick zu. Es tat mir wirklich leid, sie jetzt einfach hier stehen zu lassen, aber Emily hatte Priorität, das war immer so und würde immer so bleiben. Ich würde es mir nie verzeihen, wenn ihr irgendwas zustoßen würde.
"Du kannst gerne hier bleiben. Sobald ich sie gefunden habe, bin ich wieder da.."




Es tat ihr weh und genau nach diesem Schreck brauchte sie ihn. Er hatte doch immer gesagt das er immer für sie da sein würde, und nun? Nun war er es nicht wirklich.
War es denn so schwer zu verstehen? Sie wäre beinahe ums Leben gekommen doch dank ihm, lebte sie noch. Sie wollte es wieder gut machen, sich bei ihm bedanken, suchte seine Nähe, doch das alles verschmähte er mit seiner Art und Weise ihr gegenüber.
Gerade als sie dachte sie hätte ihn dazu gebracht das er sich zu ihr legt, vernimmt sie seine Worte und sieht ihn besorgt an.
"Joe...ich...kann ich dir helfen?"
Sie wusste das Emily der wichtigste Mensch in seinem Leben war und dagegen würde sie nie etwas sagen, denn das verstand sich ohne Worte, Emily war sein Ein und Alles und somit auch vollkommen in Ordnung.
Kurz nickte sie, zog die Decke enger um sich. "Pass auf dich auf, ja? Ich werde hier auf dich warten."

As sie fragte ob sie helfen könnte schüttelte ich nur den Kopf. Nicht, dass sie nicht hätte helfen können, abe rmit ihrem Fuß war das nun so ziemlich unmöglich. Sie sollte einfach hier warten und sich ausruhen. Mehr konnte ich nicht erwarten und mehr konnte sie auch nicht tun. Dennoch wusste ich es zu schätzen, dass sie sich anbot.
Zum Glück verstand sie, dass das jetzt Vorrang hatte. Das nahm mir schonmal eine Last von den Schultern. Ich lief dann nochmal zu ihr rüber, hauchte ihr einen sanften Kuss auf die Stirn und lief dann zur Tür. "Ich bin bald wieder da."
Mit diesen Worten verabschiedete ich mich dann auch und machte mich auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt.




Natürlich hatte sie dafür Verständnis, sie hatte immerhin auch eine Schwester, die ihr über alles ging, also war es keine Frage, das Joe nun für Emily da sein musste, wobei sie doch aber insgeheim hoffte, das nichts schlimmes passiert war, obwohl er gerade anders klang.
Sie würde einfach hier auf ihn warten und die Daumen drücken.
"Wenn ich doch etwas tun kann, schreib mir." Leicht deutete sie auf ihr Handy, denn egal was es war, sie würde ihm gerne ebenfalls so beistehen wie er ihr, er konnte es danach wieder gut machen, auch das er sie so abgewiesen hatte.
Sie nickte ihm erneut zu und kuschelte sich dann wieder in seine Decke, ehe er noch einmal zu ihr kam und ihr einen sanften Kuss auf die Stirn hauchte. Sie genoss diesen Kuss und sah ihm dann nach.
Leise seufzend ließ sie sich in seine Kissen sinken und dachte nach, doch schon kurz darauf schlief sie ein.


Nur dieses stumme rumliegen ließ sie einfach verrückt werden. Joe hatte sich noch immer nicht gemeldet und wirklich schlafen konnte sie auch nicht. Er würde sich sicherlich melden sobald er etwas wusste und auch wusste wo und was mit Emily war.
Langsam erhob sie sich von seinem Bett, zog ihre Schuhe wieder an und trat langsam auf. Immerhin tat ihr der Knöchel nicht mehr so weh, also konnte sie auch gehen und rumlaufen.
Kurz schrieb sie Joe noch eine Nachricht und legte den Zettel auf sein Kopfkissen, nicht das er sich um sie dann auch noch Sorgen machen musste, oder würde er sich überhaupt um sie kümmern?
Naja das war ja gerade auch egal. Langsam verließ sie dann also sein Zimmer sie brauchte einfach etwas frische Luft.


Kurz hatte sie sich etwas frische Luft gegönnt, doch da wollte sie zurück zu Joe und auf ihn warten, denn noch immer hatte er nicht auf ihre Sms geantwortet.
Sie legte sich in seinem Zimmer angekommen also wieder in sein Bett und wartete erneut voller Sehnsucht auf ihn.

Kurzer Hand später stand ich auch schon vor meinem Zimmer, schloss die Tür auf und lief schnaufend rein. Da ich sofort sah, dass sie wach war, musste ich mich auch nicht bemühen leise zu sein. Hoffentlich würde es mir gelingen meine schlechte Laune nicht an ihr auszulassen. "Hey..", murmelte ich kleinlaut, zog meine Schuhe aus und machte mir erst mal eine Zigarette zur Beruhigung an. Das brauchte ich jetzt erst mal. Danach goss ich mir ein Glas Wein ein, trank einen großen Schluck, zog an meiner Zigarette und ließ mich dann frustriert in einen der Sessel fallen.




Sie hatte eine Weile wieder in seinem Bett gelegen, ehe die Tür aufging und Joe wieder hereinkam, doch sah er alles anderes als gut aus. Sofort war ihr Blick besorgt und sie sah ihn an, richtete sich dabei leicht in seinem Bett auf und schluckte einmal. Das sah nach keinen guten Neuigkeiten aus.
"Hey..." Leise flüsterte sie ihre Begrüßung nur, denn seine Laune schien auch nicht gerade die Beste zu sein, dennoch wollte sie wissen was los war.
"Habt ihr sie gefunden? Oder weißt du was passiert ist?"
Das er nicht auf ihre Sms reagiert hatte gab ihr schon zu denken, denn auch sie machte sich natürlich Sorgen. Langsam erhob sie sich von seinem Bett, ging zu ihm und blieb direkt vor ihm stehen, sah ihn besorgt an.

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