Nun stand er hier wirklich wieder einmal vor der Tür von ihr, oft hatte er diese Tür schon gesehen, manchmal zu oft. Allein dann wenn er ihr schlecht ging war er immer zur Stelle gewesen um sie aufzumuntern, kein Wunder schließlich ist sie die Schwester von seinem besten Freund. Leicht klopfte er an der Tür, wobei er nach seinen Worten grinsen musste und nun einfach wartete bist sie ihm endlich mal die Tür aufmachen würde, wobei er schon davon ausging das sie sicherlich noch nicht fertig war.
Als sie ihm dann endlich die Tür öffnete erblickte er die junge Dame. UNd wow in den Jahren scheint einiges passiert sein. Sie war schon immer ziemlich hübsch, doch nun sah sie einfach bildschön aus, was ihm etwas die Sprache schon verschlag. Schließlich kennt er sie schon eine ganze Weile und doch hätte er nie erwartet das sie so wunderschön wird. Sanft lächelte er dabei auf und blickte sie einfach nur an.
"Viel zu Lange meine Liebe"
Aber es war einfach wunderbar endlich wieder hier zu sein. Ich hatte Joe und alle anderen vermisst, ebenso sie aber doch konnte er seine Eltern nicht im stich lassen.
Er lächelte dabei auf, drückte sie sanft an sich heran und hauchte ihr ein leichten Kuss aufs Haar. "Mir geht es immer gut und ich bin auch verdammt froh wieder hier zu sein" Dabei strich er sanft ihren Rücken entlang und lächelte wieder auf dabei. "Und Kleines fertig oder brauchst du noch?" fragend schaute er sie dabei an.

Die ganze Zeit über hatte er sich bei ihr nicht gemeldet, was aber auch okay war, denn immerhin wusste sie ja das es um seine Eltern ging und das würde sie ihm niemals vorhalten. So war sie nicht, niemals würde sie ihm Vorwürfe machen, immerhin war sie ja auch nur die Schwester seines besten Freundes und nicht seine Freundin.
Nachdem es an der Tür geklopft hatte, war sie sofort hingegangen und hatte geöffnet, doch auch sein Anblick raubte ihr leicht den Atem. Er war schon immer attraktiv gewesen, aber da stand nicht mehr Chace, der gute Kumpel, nein dort stand nun Chace der unheimlich gutaussehende und attraktive Mann.
Leise schluckte sie und schmiegte sich sanft an ihn, es war ein atemberaubendes Gefühl ihn bei sich zu haben.
"Du hast Recht, viel zu lange, aber Hauptsache dir geht es gut und jetzt bist du wieder da."
Bei seinem Kuss auf ihr Haar schenkte sie ihm ein Lächeln, wobei sie einen Arm um seine Taille legte und sich leicht dabei an ihn lehnte. "Ich bin fertig, es sei denn es gefällt dir nicht?"
Nun war sie diejenige die ihn fragend ansah. "Du sagtest du willst mich in ein Restaurant ausführen?" Verlegen lächelnd sah sie ihn an, wobei ihr eine Strähne ins Gesicht fiel.

Wie oft wollte er ihr schreiben, hatte sich aber nicht wirklich getraut, erhatte eh gedacht das sie sich nicht mehr an ihn erinnern würde. Doch empfand er es einfach besser sich erstmal um alles mit seinen Eltern zu kümmern um sich dann wieder voll auf alles andere konzentrieren zu können. Das erste war nun sie den er hatte sie wirklich in der Zeit schon sehr vermisst:
Noch immer blickte er sie einfach nur an, weil der Anblick war einfach so atemberaubend das er nichtmal mehr wusste was er eigentlich sagen wollte. Wo war sein kleines Mädchen geblieben, die kleine zierliche ausgelassene Emi die er kannte, klar steckt sie sicherlich noch in ihr aber wow was war den bitte für eine bildschöne Frau aus ihr geworden:
Leicht lächelte er noch immer auf, wobei er sie sanft in seinen Armen hielt und ihren Rücken entlang fuhr.
"Da ich nun wieder hier bei euch allen bin geht es mir gut. Die Zeit ohne euch war grausam"
Seufzte er dabei auf und merkte dann wie sie sich an ihn lehnte, leicht legte er dabei einen Arm um sie herum. "Du siehst bezaubernd aus also nichts anders anziehen"
Er lächelte dabei auf und grinste sie an. "Ja das will ich es sei den du hast was dagegen" fragte er sie den wenn sie nicht möchte, würde er sie auch nicht zwingen.

Er hätte ihr gerne schreiben können, denn sie hat ihn nie vergessen und würde ihn niemals vergessen, selbst wenn er und Joe Streit hätten oder nie wieder mit einander reden würden, so wären er und sie doch weiterhin Freunde, denn das waren sie in den Jahren geworden. Ein Leben ohne ihn konnte sie sich nicht mehr vorstellen, er gehörte einfach dazu.
Sein Blick entging ihr nicht, aber sie blickte ihn genauso an, denn er sah wirklich richtig toll aus. Sicherlich würden sich alle Mädchen nach ihm umdrehen und sich Hoffnungen auf mehr machen, denn wer würde das nicht bei diesem Mann tun? Das musste auch sie zugeben, obwohl sie noch so unerfahren war was das Thema Jungs und Beziehungen anging. Aber sie war auf dem richtigen Weg.
Noch immer lächelnd spürte sie dann seinen Arm um sich und schmiegte sich daraufhin noch enger an ihn, sie konnte sich auf ihn verlassen, egal was war, er war immer zur Stelle, genauso auch sie für ihn. Das war einfach selbstverständlich bei ihnen.
"Da stimme ich dir vollkommen zu. Bitte geh nie wieder so lange weg, okay? Und wenn doch, nimm mich mit." Mit ehrlichen und warmen Augen sah sie zu ihm rauf, denn sie meinte es genauso wie sie es gesagt hatte und ihr Blick sollte das noch unterstreichen.
"Danke, du siehst aber auch toll aus. Und nein ich habe nichts dagegen, ehrlich gesagt habe ich sogar ein bisschen Hunger." Verlegen lächelnd schloss sie dann die Tür und verriegelte diese auch, damit es losgehen konnte.
"Von mir aus können wir gehen."

Er war einfach etwas unsicher gewesen, sodass er es einfahc erstmal nicht gemacht hatte, vorallendingen hatte er das ganze Jahr so viel zu tun, das er es auch oftmals vergessen hatte. Naja vergessen nicht, es gibt in seinem Zimmer eine Schachtel wo Briefe liegen die er aber niemals abgeschickt hatte, aus jeder Stadt wo er war hatte er einen Brief geschrieben. Sie war schon eine der wichtigsten Frauen in seinem Leben gewesen.
Sein Blick lag weiterhin auf ihr, normalerweise sollte er sie nicht so anstarren aber er konnte gerade nicht anders tun. Doch egal wie viele Frauen im hinter her schauen würden, er würde sich niemals eine nehmen, das bereitet einem nur zu viele Schmerzen. Sanft lächelte er dabei wieder etwas auf und schaute sie noch immer wieder an dabei.
Noch immer hatte er seinen Arm um sie gelegt, wobei er merkte wie sie sich wieder an ihn lehnte, was sich gut anfühlte sie endlich mal wieder so in den Armen zu haben. Egal was ist war und sein wird, er ist immer für sie da.
"Du weißt doch ich konnte dich schlecht ein Jahr mit meinen Eltern mitnehmen das ging nicht aber nächstes Mal nehm ich dich mit versprochen!" sagte er dabei ernst den das würde er wirklich machen, er würde sie wirklich mitnehmen beim nächsten Mal.
"Du siehst aber besser aus. Nur ein bisschen? Wo ist mein wildes Kätzchen was immer gerne ist" lach dabei leise auf und grins sie wieder an.
"Dann sollten wir das mal" er nahm ihre Hand nun in seine und gemeinsam machten sie sich auf den Weg.

>> Italiener

Nachdem ich mit Jayden so nett Pizza essen war und wir uns noch kurz SMS geschrieben hatten kam ich wieder in meinem Zimmer an. Und ja, welch Überraschung, Emily war wieder nicht da! Leise seufzte ich und zog mir bequeme Klamotten an, mit denen ich mich dann ins Bett legte. Das Treffen mit Jayden war wirklich toll und er ist ein sympathischer und sehr attraktiver Mann. Aber Alessandro ging mir auch nicht wirklich aus dem Kopf. Ich sollte mich ja bei ihm melden, aber ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass er jetzt wahrscheinlich keine Zeit hatte, denn es war schon später Abends. Bestimmt war er beschäftigt oder schlief, also ließ ich es bleiben. Ich machte es mir noch bequemer, kuschelte mich in die Decken ein und versuchte zu schlafen, aber so richtig klappen wollte das auch nicht. Das Zimmer war so gähnend leer, ich kam mir ziemlich einsam vor. Und ich war es ja auch...

Irgendwann hatte ich Sandro doch angerufen, auch wenn es schon spät war, aber es war nur die Mailbox angesprungen. Etwas unsicher und sicher auch einfach nur total übermüdet sprach ich darauf und legte dann auf. Danach hatte ich es aufgegeben, nicht so alleine zu sein und war irgendwann doch eingeschlafen. Es tat mir gut und so hatte ich eine doch erholsame Nacht.
Am nächsten Morgen ging den üblichen Dingen des Internats nach...Essen, Hausaufgaben machen und so weiter. Dies lenkte mich Gott sei Dank immer wieder davon ab, dass ich möglicherweise schwanger war und Emily noch nicht gesehen hatte. Ich legte mein Schulzeug jetzt erst einmal weg und kramte dann aus meiner STRENG GEHEIM-Kiste ein Fotoalbum heraus. Dort waren Fotos von meinem Vater und mir drin, die wir immer auf unseren Ausflügen geschossen haben, bei denen wir alleine waren. Ich setzte mich im Schneidersitz auf das Bett, machte etwas Musik an und schaute mir das Album wehmütig an. Ich vermisste meinen Vater wirklich sehr und hatte immer mal solche Momente, wo ich es einfach brauchte und mir das Album mit ein bisschen Musik ansehen musste. So hatte ich wenigstens das Gefühl, er wäre nicht ganz weg, auch wenn er das natürlich war.

Der Abend mit Chace hatte dann anders geendet wie sie gedacht hatte, was einerseits gut, andererseits aber auch traurig war. Sie musste zuerst einmal ihre Gefühle ordnen. Schnell eilte sie also in ihr Zimmer und huschte ins Bett.

Am nächsten Tag war sie dann recht spät wach geworden, hatte sich geduscht und angezogen. Nachdem sie sich die Haare geföhnt hatte, schlenderte sie mit ihren Sachen zurück in ihr Zimmer, wo sie Taya auf ihrem Bett sitzen sah. Sofort umspielte ein Lächeln ihre Lippen. Sie warf ihre dreckigen Klamotten in die Wäsche trommel und eilte zu ihrer besten Freundin, die sie stürmisch umarmte sodass sie nach hinten auf ihr Bett kippten. Lachend sah sie Taya an, doch entging ihr nicht, das irgendetwas nicht ganz in Ordnung zu sein schien.
Langsam richtete sie sich wieder auf und beäugte sie leicht skeptisch.
"Süße...geht es dir gut?"
Denn falls nicht sollte sie mit ihr reden, sich ihr anvertrauen, denn so konnte sie Taya nicht sehen, sie sollte wieder lachen und Spaß am Leben haben, aber genau danach sah sie einfach nicht aus.

Ich war so sehr in das Fotoalbum mit meinem Dad vertieft, dass ich nicht bemerkte, wie Emily herein kam und endlich da war. Ich hatte sie so sehr vermisst, so viel hatte sich inzwischen in mir angestaut. Sie kam auf mich zu und umarmte mich so stürmisch, dass wir beide auf mein Bett fielen. Ich lachte kurz mit ihr, doch natürlich bemerkte sie sofort, dass etwas nicht stimmte. Ich stand auf, legte das Album von meinem Dad zurück in die Kiste und schaltete die Musik aus. Ich sah sie auf dem Bett sitzend an und schüttelte dann mit dem Kopf. "Nein...nichts ist gut, Emi! Wo warst du solange? Ich...ich brauche dich." Ich hatte Mühe, nicht wieder in Tränen auszubrechen und nicht direkt mit allem heraus zu platzen. Doch noch länger für mich behalten konnte ich es auch nicht. "Ich...also...ich weiß nicht, wie ich es sagen sollte...du weißt, dass ich am Abend der Party mit Sandro weg war.", sagte ich leise und unsicher. Normalerweise war ich viel selbstbewusster und sicherer, aber nicht jetzt. Es war mir auch unangenehm und irgendwie auch peinlich. Während ich so sprach sah ich auf meine Hände. "Emily...ich...ich bin vielleicht...schwanger." Oh Gott, wie würde sie jetzt reagieren? Ich hatte echt Angst, dass ich schwanger war, aber ich hatte auch Bedenken, was Emily jetzt sagen würde. Vielleicht würde sie mir auch wieder einen Vortrag halten, dass ich selber Schuld war und so etwas...ja, das wusste ich auch!

Das Taya sie im ersten Moment nicht bemerkte war für sie okay, denn sie schien sehr vertieft zu sein, doch dann umarmte auch sie ihre beste Freundin und lachten beide für einen Moment. Langsam setzte sie sich wieder auf, zog ihre Schuhe aus und machte es sich auf Taya´s Bett bequem.
Gespannt sah sie ihre Freundin an, denn sie machte sich schon leichte Vorwürfe das sie nicht da war. "Ich war erst bei Joe und dann hat Chace mich zu einem Date ausgeführt. Es tut mir leid, Süße, aber jetzt, jetzt bin ich da."
Sie konnte ihr ansehen das sie schon glasige Augen hatte und mit sich kämpfte, aber wenn ihr nach weinen zumute war, dann sollte sie dies auch einfach tun, ihren Gefühlen freien Lauf lassen.
Sanft legte sie Taya eine Hand auf ihre und sah sie aufmunternd an, doch als sie dann ihre weiteren Worte hörte, warsie mehr als nur erschrocken. Kurz zog sie scharf die Luft ein.
°Sandro...Alessandro...und Taya...oh mein Gott und ich war mit ihm unterwegs...und wir...der Kuss...° Ihre Gedanken überschlugen sich, doch das verdrängte sie, zuerst einmal war Taya dran.
Besorgt und noch immer geschockt sah sie sie an. "SCHWANGER? Süße, was machst du nur immer? Hast du schon einen Test gemacht? Ohne Test kannst du es nach nur 2 Tagen gar nicht sagen, Maus."

Dass Emily sich nun leichte Vorwürfe machte, nicht hier gewesen zu sein, wollte ich auch nicht unbedingt, selbst wenn ich wirklich traurig und enttäuscht war, dass ich sie nie angetroffen hatte. Ich lauschte ihrer Antwort und nickte dann, denn auch mit dem Namen Chace konnte ich etwas anfangen. Er war der beste Freund von ihrem Bruder Joseph. Aber das Treffen mit Alessandro erwähnte sie in keinster Weise, was mich nicht wirklich wunderte jetzt. Als sie ihre Hand sanft auf meine legte drückte ich diese kurz und die ersten Tränen rollten meine Wange hinab. Ich hörte, wie sie die Luft scharf einzog und dann entsetzt nachfragte. Ja, ich hatte wirklich in letzter Zeit einen Hang zum Mist bauen entwickelt! "Ich also...ein Test bringt jetzt noch nichts, Emily.", sagte ich schniefend. "Hab mich im Internet belesen. Das bringt erst in ein paar Wochen was...aber dennoch hab ich Angst. Meine...Mutter würde ausflippen.", sagte ich dann und wischte meine Tränen weg. "Ich weiß nicht, wie...ich...wir haben einfach das Kondom vergessen...und du weißt, ich nehme keine Pille...und das Schlimmste ist..." Ich brach ab und holte noch einmal tief Luft. "Ich hab ihm eine SMS geschrieben, aber es war ihm scheiß egal, glaube ich. Er hat sich...lieber mit dir beschäftigt." Er hatte ja gesagt, dass ich die beiden grade stören würde. Dass er sich dann aber doch gemeldet hatte, weil er reden wollte, das würde ich dann schon noch sagen, aber erst einmal liefen mir erneut die Tränen über die Wange und meine Stimme versagte.

Das sie sich Vorwürfe machte war doch ganz normal und selbst wenn Taya sagen würde, das sie dies nicht brauchte, würde sie das dennoch nicht davon abhalten, dafür standen sie sich einfach zu nahe um das einfach an sich abprallen zu lassen.
Das Treffen kommt so oder so noch zur Sprache, aber gerade weil sie mit Alessandro geschlafen hatte, wollte sie das jetzt nicht auf den Tisch bringen, dafür hatten sie später noch Zeit.
Erneut drückte sie sanft ihre Hand und sah dann ihre Tränen. Kurz lehnte sie sich zu dem kleinen Nachttisch rüber, um nach der Packung Tempos zu greifen. Sie nahm eines heraus und reichte es Taya. Noch immer sah sie ihre Beste besorgt an, denn das war nun wirklich ein Schock. Aufmerksam hörte sie ihr zu. "Warum hast du mir das nicht geschrieben oder mich angerufen? Süße, du weißt ich wäre sofort gekommen! Warum bist du nicht zum Arzt gegangen wegen...der Pille danach..sowas gibt es doch oder?" Da sie sich selber nicht wirklich gut damit auskannte, stellte sie es eher als eine Frage, auch wenn sie schonmal davon gehört hatte, war sie sich nicht sicher. "Nicht nur deine Mutter. Ich auch. Was machst du immer nur für eine Scheiße, verdammt." Besorgt und auch immer noch geschockt, zog sie Taya dann für einen Moment in ihre Arme, streichtelte ihr sanft den Rücken und hörte ihr weiterhin aufmerksam zu.
Doch ihre weiteren Worte ließen sie erneut scharf die Luft einziehen. "Das hat er dir gesagt? Das er mit mir beschäftigt war? Der bekommt noch was zu hören! Das reicht, er ist so ein Arsch." Sie ließ Taya langsam wieder los, sah sie dennoch weiterhin an.
"Hat es sich wenigstens gelohnt?" Ihre Stimme war nun doch schnippisch und leicht kühl, denn er wollte doch immer nur das eine, er hatte es sich bei Taya geholt und hatte es dann auch noch von ihr gewollt. Wie sie dieser Kerl gerade aufregte.

Okay, natürlich würde ich mir da auch Vorwürfe machen, wenn ich an ihrer Stelle wäre. Wir waren schon so lange beste Freundinnen, dass wir uns sehr nahe standen und uns ziemlich gut kannten. Als sie meine Tränen sah reichte sie mir ein Taschentuch, welches ich mit einem dankbaren Nicken annahm. Doch als sie mich dann fragte, wieso ich nicht angerufen habe oder beim Arzt war, da putzte ich mir erst einmal kurz die Nase und sah sie dann an. "Ich wollte dich nicht mit Joe stören, jedenfalls als ich dachte, du wärst bei ihm." Danach hatte ich ja von Sandro selber gehört, dass sie bei ihm war und ja, da hätte ich erst recht nicht angerufen. "Ja, die gibt es, ich hab keine Ahnung. Es war schon eine Weile vergangen, als ich darauf kam, dass wir was vergessen haben. Und...und außerdem...hätte meine Mutter dann davon erfahren. Das hier ist immerhin keine Stadt, die Leute tratschen sicher...ich werde den Teufel tun, ihr davon zu erzählen, Emily!" Oh man, ich wusste ja wie sich das alles anhörte, aber ich konnte jetzt wirklich nur noch beten und hoffen. Doch dann, als sie sagte, dass nicht nur meine Mutter ausflippen würde, da zuckte ich kurz erschrocken zusammen. Es war mir klar gewesen, dass auch Emily mich zusammenstauchen würde. Doch dann nahm sie mich auf einmal in die Arme und ich genoss es einen Moment lang. Wie erwartet haben meine weiteren Worte sie aber wieder sauer gemacht. Ich löste mich von ihr und sah sie jetzt ernst an. "Nein, nein, nein, Emily, Süße, warte! Ja, er hat mir das geschrieben und deshalb habe ich auch dann nicht angerufen. Ich war...sauer...sauer auf ihn und du...du warst offenbar bei ihm...ich hab mir Sorgen gemacht, was er mit dir machen würde und ich hoffe, er hats nicht zu weit getrieben! Aber irgendwann, als ich gerade mit diesem Jayden essen war, da hat er mir geschrieben, dass wir reden müssten. Bitte lass mich das mit ihm alleine klären, okay? Ich...ich will nicht, dass du da mit rein gezogen wirst, Süße! Wie du schon sagtest...es ist MEINE Scheiße, die ich mit ihm verbockt habe." Jetzt wo ich es endlich mal hatte aussprechen können, da war es schon besser, ja, es ging mir etwas besser. Doch als sie so schnippisch und kühl fragte, ob es sich wenigstens gelohnt habe, da zuckte ich wieder kurz zurück, denn im Moment war ich wohl sehr empfindlich, und biss mir verlegen auf die Unterlippe. "Ja! Aber das habe ich so wirklich nicht gewollt, glaube mir. Ich will nicht schwanger werden, nein! Ich hoffe auch, dass es nicht so sein wird.", sagte ich dann leise und sah sie vorsichtig an.

Egal wie lange sie schon Freunde waren, Taya war ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens und sie wollte nur das Beste für sie. Es sollte ihr gut gehen und nicht so wie jetzt. Sie war scheinbar eine schlechte Freundin. Das musste sie wohl einsehen.
Das Taschentuch reichte sie ihr, doch hörte sie dabei auch ihre Worte und das klang alles nur nach einer großen Ausrede. Leise seufzte sie auf, denn sie konnte einfach nicht verstehen wie man so etwas nur zulassen konnte. "Jetzt hör aber mal auf. Du kannst mich jederzeit anrufen oder mir schreiben wenn es wichtig ist, was es ja wohl war, du weißt das Joe dafür Verständnis gehabt hätte, wenn du mich gebraucht hättest." Nun wurde sie doch leicht sauer, denn was dachte Taya von ihr? Dachte sie sie wäre ihr dafür nicht wichtig genug?
Kurz verdrehte sie die Augen, sah Taya dann wieder an. "Mein Gott. Hörst du dir eigentlich auch mal selber zu? Was die anderen sagen oder tratschen ist doch scheiß egal, aber ICH als deine beste Freudin, nicht einmal zu mir kommst du? Erst Tage danach?" Sie verstand es einfach nicht. Denn wenn es so wichtig gewesen wäre, dann hätte sie sich melden müssen. Sie wollten doch immer ehrlich zueinander sein oder etwa nicht mehr?
"Du kannst mit Alessandro reden, aber glaub nicht das wenn er mir über den Weg läuft, das ich meine Klappe halte, ganz sicher nicht! Erst schläft er mit dir, dann versucht er es bei mir! Dieser Typ ist so ein riesen Arsch, das geht gar nicht mehr! Und du fällst darauf auch noch rein!" Sie erhob sich von dem Bett und ging dann auf und ab, denn was sollten sie nun tun?
"Ich wurde da schon mit reingezogen, weil du es mir gesagt hast und weil wir beste Freundinen sind."
Noch immer war sie sauer, denn wie konnte man so blöd sein? Sie liebte Taya wie eine Schwester, aber gerade in letzter Zeit machte sie echt nur Mist.
"Daran hättest du vorher denken sollen, bevor du mit ihm geschlafen hast! Und eins noch: du musst dir um mich keine Sorgen machen, ich habe Alessandro zurück gewiesen! Denn ICH lasse das nicht mit mir machen."

Klar war Emily eine gute Freundin, aber ich hatte mich einfach so einsam gefühlt und sie dennoch nicht stören wollen. So richtig wusste ich auch nicht, was dabei in mich gefahren war. Und als ich Jayden getroffen hatte, da hatte ich eine perfekte Ablenkung gefunden und mir gedacht, dass ich Emily schon sehen würde irgendwann. Dass es so lange dauerte hatte ich nicht geahnt. Doch wieder rügte sie mich und ich sah sie Schulter zuckend an. "Ich weiß doch auch nicht wieso. Du warst eben einfach nicht da und ich stand neben mir. Entschuldige!" Ich seufzte leise auf, denn das hatte ja rein gar nichts damit zu tun, dass ich nicht ehrlich zu ihr sein wollte. Ich wusste nicht, wieso ich nicht angerufen hatte. Einerseits wollte ich sie nicht stören, andererseits stand ich wahrscheinlich einfach zu sehr neben mir. Konnte sie das nicht verstehen? Doch bei ihren nächsten Worten, die eindeutig ziemlich wütend waren, sah ich sie ernst an. Soso, da lag also das andere Problem! Er hatte es bei ihr auch versucht? Na bravo! "Wie weit ist er gekommen bei dir?", fragte ich dann ziemlich tonlos, obwohl ich das nicht wollte. Und vielleicht wollte ich es auch gar nicht wissen. Auf das Hereinfallen sagte ich jetzt aber erst einmal nichts, sondern schluckte ich es einfach. Es tat schon weh, wie sie das gesagt hatte. Sicher war Alessandro ein Arsch, aber ich konnte nicht glauben, dass er nicht auch anders sein konnte. Ich würde es ja aber sehen. Emily erhob sich und lief hin und her, was mich in diesem Moment beinahe wahnsinnig machte, aber ich ließ sie machen und nickte. "Ich weiß, aber du könntest dich auch einfach da...raushalten, Süße! Wenn ich es dir nicht gesagt hätte wärst du doch auch sauer gewesen, oder etwa nicht?" Immerhin bestand noch Hoffnung, dass sich das alles einfach in Luft auflöste und ich nicht schwanger war. Und ja, sie wäre sehr sauer gewesen, noch mehr als jetzt schon. Doch ihre nächsten Worte trafen mich wie ein Schlag. Ich hatte so etwas ja erwartet, aber in dem Moment klang sie fast wie meine belehrende Mutter. "Nur das man manchmal einfach nicht überlegt, schon gar nicht während des Sex! Irgendwann wirst du das verstehen, Emi. Aber willst du mir jetzt wieder vorhalten, dass ich ein bisschen Spaß habe? Ein bisschen Spaß, nachdem mein Ex-Arsch mich so hat fallen lassen, obwohl ich alles mit ihm zusammen das erste Mal erlebt habe, mich für ihn aufgespart habe und mich ihm vertrauensvoll hingegeben habe? Das...das ist unfair, Emily!" Meine Stimme drohte wieder zu brechen, aber ich unterdrückte die Tränen. Seit wann war ich so eine Memme? "Ich will doch irgendwann auch nur wieder einen Freund finden...irgendwann." Die letzten Worte sprach ich ganz leise und fast nur zu mir selber. Nur Emily wusste, dass ich tief im Inneren meines Herzens auch jemanden wollte, der mich nicht wieder fallen ließ, nur weil ich weg zog in ein Internat.